Irgendwann werden wir noch mal rausfinden, was unseren Wolfi eigentlich so antreibt sagten meine Kinder letztens…
….wie auch immer, am vergangenen Samstag, den 23.07.2017 klingelte bei Dittmer´s mal wieder um 6°° in der früh der Wecker und man sah unseren Wolfi emsig durchs Haus flitzen und seine Budo-Sachen packen und im Auto verstauen, für seinen Auftritt bei der „Internationalen Verbandsoffenen Deutschen Kata-Meisterschaft des DDK“ hieß es nichts zu vergessen.
Einfach war es ja für den Auftritt bei den traditionellen Karate-Katas. Es galt einen weißen Aufwärm-Gi mit Gürtel und den sauber gebügelten Wettkampf-Gi mitzunehmen.
Da war das Equipment für die Teilnahme an der freien Waffenkata schon umfangreicher, da hier ein Auftreten als fast voll ausgerüsteter Samurai vorgesehen war. Blaue Zoris für die Füße, ein rotes Unterbeinkleid, ein weißes Shirt, eine rote Hakama-Jake, einen schwarz-weißen Hakama-Obi, eine rote Hakama-Hose, die schwere schwarze Überjacke, der 2 1/2 Meter lange Kyudo-Bogen, der Bogenköcher für die Kyudo-Pfeile und zu guter Letzt natürlich die Hauptwaffe des Samurais, das Katana-Schwert.
Da das ganze noch mit Musik ablaufen sollte und wieder mal nicht sichergestellt werden konnte, ob der Veranstalter MP3 über einen USB-Stick abspielen kann, musste auch noch das kurzfristig gekaufte akkubetriebene Soundsystem und natürlich der USB-Stick mit ins Auto. Wobei in diesem Zusammenhang durchaus noch mal erwähnt werden sollte, das sich so eine MP3-Datei auch nicht ganz von alleine macht…, aber man muss halt, so wie ich, nur genügend Kinder haben, dann arbeitet davon eins zufällig für Film und Fernsehen und zufällig lebt die Tochter dann auch noch mit jemandem zusammen, der preisgekrönt Filme vertont. Ich sag ja immer…“Das Glück ist beim Tüchtigen“
Nach einem kräftigen Schluck Cappucino ging es dann allein durch wolkenbruchartige Regengüsse ins 250km entfernte Leutershausen (bei Ansbach)in Franken.
Pünktlich um 9°° begannen hier die Wettkäpfe…, wie immer und an allen Orten, mit der Begrüßung durch die Offiziellen.
Lange Zeit zum Aufwärmen wurde uns nicht gegeben. Die Karate-Kämpfer aus 3 verschiedenen Stilrichtungen begannen auf Wettkapffläche Nr. 4. Jeder Wettkämpfer musste 3 Katas parat haben (2x für den Wettkampf und 1x für einen möglichen Stichkampf). Ich hatte mich für die „Basai-Dai“ und die „Jion“ als Vorführkata und für die „Enpi“ als mögliche Stichkata entschieden. Nach zwei Durchgängen, in denen jeweils die verschiedenen Katas gezeigt werden mussten, wurden die Punkte zusammengezählt. Es war zwar knapp in der Spitze, aber es brauchte trotzdem kein Stichkampf stattfinden und so stand nach der ersten Stunde schon fest, das ich einen 4.Platz aus dem Karate-Kata-Bewerb mit nach Hause nehmen konnte. Das war doch eine gute Basis für meinen noch anstehenden 2. Bewerb in der freien Waffenkata.
Aufgrund der großen Teilnehmerzahlen und vor allem der vielen gemeldeten Stilrichtungen (Karate-Tang Soo Do-Taekwondo-Goshin Jitsu-Judo) kam es schon manchmal dazu, das man als Wettkäpfer Mühe hatte rauszufinden, wann man denn nun als nächstes dran war und auf welcher Wettkampfläche man starten sollte.
Nachdem dann vor mir 3 Wettkämpfer eine Hanbo-Kata und einer eine Messer-Kata vorgeführt hatten, konnte ich meine freie Waffenkata „Gewaltmarsch nach Kyoto“ vorführen. Im Gegensatz zur letzten DM klappte es diesmal auch mit dem Musikeinsatz, nachdem der Hauptkamprichter sich freundlicherweise bereit erklärt hatte, auf den richtigen Knopf zu drücken.
Nach ca. 3 ½ Minuten waren 18 übereifrige virtuelle Ninjas „demontiert“ und ich konnte meinen Botengang nach Kyoto fortsetzen.
Und auch die Wettkampfrichter des DeutschenDanKollegiums konnten sich dem Gesamteindruck nicht entziehen und so war innerhalb von 7 Wochen die 2. Deutsche Meisterschaft in der freien Waffenkata perfekt….
Fix und fertig (im Vorfeld schon durch eine Erkältung angeschlagen) aber überglücklich ging es dann schnell auf dem Heimweg…, dachte ich, denn kurz vor der Autobahn schoss es mir dann durch den Kopf „hab ich eigentlich mein Soundsystem wieder dabei?“….
…natürlich nicht! Also wieder 35km zurück , aber so ein bischen hin und her hält jung und ich freue mich schon auf meinen nächsten Einsatz…
Euer Wolfgang